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1. Teil 2 - S. 84

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 § 40. Die Republik Frankreich. stehen in hoher Blüte. (Zähle die bisher erwähnten Gebiete auf!) Die Blumenzucht ist bedeutend (Gloire de Dijon-, Marichal Niel-, La France- Rosen), ebenso Gemüsebau. Nur an Mineralien und Kohlen, welche eingeführt werden müssen, ist das Land nicht so reich wie England und Deutschland. Trotzdem hat sich an einigen Punkten eine größere In- dustrie, besonders in Luxusartikeln, Samt, Seide, Spitzen und Wolle entwickelt. Daher ist Frankreich seit Jahrhunderten ein Kulturstaat ersten Ranges, der lange Zeit (bis 1870) die erste Rolle in Europa gespielt hat und noch heute in allen Angelegenheiten der Welt mitspricht. 4. Bevölkerung. Die Franzosen stammen von den Galliern, welche Cäsar unterwarf, ab. Durch zahlreiche Einwanderung der Römer verbreitete sich römische Kultur und Sprache, welche auch nicht durch die seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. Geb. von O. her vordringenden deutschen Stämme der Burgunder, Westgoten und Franken verdrängt wurde. So sind die Franzosen Romanen und haben nur ihres Landes Namen, la France, von dem deutschen Volksstamm. Von den alten Galliern haben sie bis zum heutigen Tage in ihrem Blute die Gewandtheit im äußern Benehmen, besonders auch in der Rede, dazu die Lust zu Neuerungen, vor allem im politischen Leben, und die hohe Begeisterung für ihr Vater- land. Nach mancherlei Kämpfen im Mittelalter entwickelte sich ein starkes Königtum unter den Kapetingern, Valois und Bourbonen, von denen ein Ludwig Xiv. und seine Zeit ganz Europa in Sprache und Sitte, in Kunst und Wissenschaft, in Politik und Heerwesen beherrschte. Reste der alten keltischen Bevölkerung leben noch in der Bretagne, an den Grenzen Belgiens Flamänder, im O. Deutsche, im So. Italiener. Die Religion ist überwiegend römisch-katholisch, etwa 600000 sind Protestanten. 5. Staat und Städte. Seit 1870 ist Frankreich eine Repu- blik, an deren Spitze ein Präsident, der Senat und die Deputierten- kammer steht. Die Namen der alten Provinzen (Jsle de France, Picardie Bretagne, Dauphinie u. a.) sind verdrängt durch die seit der französischen Revolution geschaffenen Departements, welche, 86 an Zahl, ihre Namen meist von der Natur des Landes (des Alpes, des Pyrenees, de la Seine inferieure, da Rhone u. a.) haben. Die wichtigsten Städte (wiederhole bei einer jeden das bisher Gesagte!) sind: Im N. Paris, 23/4 Mill. Einwohner, herrlich durch seine öffentlichen Bauten, wie die ehemaligen königlichen Schlösser, z. B. den Louvre (Gemäldegalerie), die Kirchen Notre Dame, Madeleine, St. Chapelle, und durch seine seit Napoleon Iii. breit angelegten Straßen, die Boulevards; bedeutend durch seine Industrie, besonders in Modesachen (Nouveautes de Paris) und durch seinen Handel; daher Mittelpunkt

2. Teil 2 - S. 107

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 47. Die Balkanhalbinsel. 107 besonders in Bulgarien wird Ackerbau getrieben, stattliche Laubwaldungen dehnen sich weit aus, die Eiche herrscht vor, so daß stellenweise Schweine- zucht getrieben wird. Auch Obst, besonders Pflaumen (Bosnien), wird angebaut. Doch liegt die gesamte Bodenkultur infolge der Jahrhunderte langen Mißwirtschaft der Türken sehr danieder. Von Haustieren wird überwiegend das Schaf gezüchtet, welches ein Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung ist, und im Tal der Morawa das Schwein, weil die großen Eichenwaldungen eine gute Mast liefern. Griechenland hat sich im letzten Jahrhundert nach der Befreiung vom Türkenjoch bei seiner tatkräftigen Bevölkerung bedeutend gehoben. Da das Innere wenig Getreide, nur Öl, Wein und Trauben (Rosinen, Korinthen) hervorbringt, haben die Griechen ihre alte Tätigkeit, den Handel, wieder aufgenommen. 4. Bevölkerung. Als Übergangsland von Asien nach Europa ist die Balkanhalbinsel zu allen Zeiten der Schauplatz von heftigen, andauernden Kämpfen gewesen. Im Altertum hatten die hochbegabten Griechen den S. inne und behaupteten trotz ihrer Zersplitterung in viele kleine Staaten die Herrschaft über das Mittelmeer. Sie gingen im großen Römerreich auf. Dieses erlag im 15. Jahrhundert dem Ansturm der mohammedanischen Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten und die im N. ansässigen Bulgaren und Serben unterwarfen. Unter der Türkenherrschaft ging die Kultur des Landes sehr zurück. Ihr Vordringen nach Ungarn und bis Wien (1529 und 1683) war ein Schrecken für ganz Europa. Doch wurden sie glücklich zurückgeschlagen (Prinz Eugen von Savoyen) und verloren ein Gebiet nach dem andern. In blutigem Kampfe (1821 — 29) riß sich Griechenland los. Die jetzige Bevölkerung ist daher sehr gemischt. Im N. wohnen Slawen, nämlich die Serben und Bulgaren, im W. die Albanesen, im O. die Türken, zwischen ihnen und im ganzen S. die Griechen. Außer den Türken, welche sich zur Religion des Mohammed oder dem Islam bekennen, gehören alle andern Völker der griechisch-katholischen oder orthodoxen Kirche an. 5. Staaten und Städte: 1. Tie Türkei. Außer den Besitzungen im w. Asien und nw. Afrika umfaßt das türkische Reich in Europa zwei Provinzen, Rumelien und Albanien, und vier tributpflichtige Staaten, Bulgarien, Ostrumelien, Bosnien und Kreta. Die unumschränkte Herrschaft des Sultans, der zugleich die höchste geist- liche Macht in Händen hat, ist durch die fortwährende Geldnot und die Bestechlichkeit der Beamten sehr behindert, er hat den Einflüssen mancher

3. Teil 2 - S. 178

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
178 § 84. Geschichtlicher Rückblick. als Mitteldeutsche, die Niedersachsen (Westfalen, Hannoveraner), Niederfranken (Niederrhein) und Friesen als Niederdeutsche (Platt- deutsche). Die Bewohner des O. sind ehemals aus Gebieten der ver- schiedenen Stämme dorthin eingewandert und stark mit slamischem und litauischem Blute durchsetzt. §84. Geschichtlicher Rückblick. Die der indogermanischen Nasse angehörenden Germanen sind nach der herrschenden Annahme in Urzeiten nach den Kelten und vor den Slawen in Europa eingedrungen und haben Nord- und Mitteleuropa in Besitz genommen. Ein Zweig der Germanen sind die Deutschen. Sie bewohnten zur Zeit der Völkerwanderung das Gebiet zwischen Maas und Elbe. Im 9. Jahrhundert ging aus der Teilung der Universal- Monarchie Karls d. Gr. das nationale deutsche Königtum hervor, das aber 962 unter Otto I. die verhängnisvolle Würde des römischen Kaisertums deutscher Nation erwarb. Vom 9. Jahrhundert ab beginnt eine von W. nach O. flutende Bewegung der deutschen Bevölkerung, die in der großartigen Kolonisationstätigkeit des Deutschritterordens in Preußen ihren Höhepunkt fand. Andrerseits gingen im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts große deutsche Gebiete des W. verloren. Die Schweiz und die Niederlande lösten sich los, und Frankreich schob seine Grenze allmählich gegen das linke Rheinufer vor. Die Habsburgischen Kaiser, deren Politik mehr und mehr in dem slawisch-magyarischen Osten ihren Schwerpunkt suchte, opferten zugunsten ihrer Hausmacht deutsche Interessen auf. Erst die nationale Politik Preußen-Branden- burgs tat dem Einhalt. Von den Tagen des Großen Kurfürsten an bis 1815 verging kaum ein Menschenalter, in dem nicht Preußen gegen Frankreich zu kämpfen hatte. Im O. aber setzten die Hohenzollern die Kolonisationstätigkeit der früheren Jahrhunderte fort, am umfassendsten Friedrich d. Gr. nach der Erwerbung Westpreußens. Nachdem 1806 das römische Reich deutscher Nation aufgelöst, der 1815 gegründete Deutsche Bund aber dem Sehnen des deutschen Volkes nach nationaler Einigung nicht hatte genügen können, befreite Wilhelm I. mit Deutschlands größtem Staatsmanns, Otto v. Bismarck, zunächst Deutschland von dem Fluche des preußisch - österreichischen Dua- lismus, indem durch den 1866 siegreich geführten Krieg Österreich zum Ausscheiden aus Deutschland gezwungen wurde. Unter preußischer Führung wurde 1867 der Norddeutsche Bund und nach der Besiegung Frankreichs 1870/71 das Deutsche Reich gegründet.

4. Teil 2 - S. 92

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
92 § 44. Das Königreich Großbritannien und Irland. Fischfang, besonders sehr ergiebigen Heringsfang, und Vogeljagd, sie bilden sich zu vorzüglichen Matrosen aus. 4. Bevölkerung. Die Bewohner Englands sind fast durchweg germanischer Abkunft, die Nachkommen der Angelsachsen, welche im 5. Jahrhundert das von den Römern aufgegebene Land eroberten und die Urbewohner, die keltischen Briten, verdrängten. Ihre Sprache ist also eine germanische, aber sie ist stark beeinflußt, besonders im Wort- schätz, durch das Französische, welches Wilhelm der Eroberer und seine Normannen (1066) mitbrachten. Im ganzen Mittelalter waren die Engländer fast ausschließlich ein Ackerbau treibendes Volk, das aus den innern Kämpfen der reichen Lords und den Eroberungen in Frankreich unter den Herrscherhäusern der Plantagenets, Lancaster und Jork erst allmählich erstarkte. Der Handel lag in den Händen der seegewaltigen Hansa, welche in London den Stahlhof besaß. Erst nach der Entdeckung Amerikas, besonders N.-Amerikas, wuchs unter den Tudors, vor allem der energischen Königin Elisabeth (1558 — 1603) die Seemacht, die sich in den Kämpfen mit Spanien bewährte. Zu Anfang des 17. Jahr- Hunderts wurden unter den Stuarts die drei Königreiche England, Schottland und Irland vereinigt. Durch Erwerbung zahlreicher Kolonien in allen Weltteilen ist dann Großbritannien die erste Seemacht der Welt, die englische Sprache eine Weltsprache geworden. Die Vermischung des Blutes und die glänzende Entwicklung ihres Reiches haben den Charakter der Engländer geprägt: sie sind praktische Geschäftsleute, gewandt und beharrlich in ihren Unternehmungen, abgeschlossen und kühl gegen Fremde, die irgendwie ihre Bestrebungen kreuzen, stolz auf sich und ihr Vaterland. Die Ausbildung der Jugend ist daher vorwiegend auf das Praktische gerichtet, das Schulwesen der unteren Volksschichten liegt allerdings sehr im argen, so daß es viele Analphabeten gibt. Dem religiösen Bekennt- nisse nach gehören die Bewohner zu 2/3 der anglikanischen oder bischös- lichen (evangelischen) Kirche an, doch gibt es eine Menge Sekten; die Schotten sind Presbyterianer, Irland ist überwiegend katholisch. 5. Staat und Städte. Die Britischen Inseln bilden ein Königreich, in dem auch die weibliche Linie erbberechtigt ist. Der König trägt zugleich den Titel „Kaiser von Indien". Seine Macht ist durch die Vertretung des Volkes, das Parlament, sehr beschränkt; es besteht aus dem Oberhaus (The House of the Lords) und dem Unterhaus (The Commons). Diese konstitutionelle Verfassung ist das Vorbild für alle andern geworden. A. England, politisch in 52 Grafschaften oder Shires ein- geteilt.

5. Für Seminare - S. 217

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 217 Hoboken und New Jersey. Ende der Halbinsel, dem Mittelpunkt des Geschäftslebens, zuerst entstanden. Während sie hier ihre größte Zentralpark, der „Lunge" New Jorks, und den schachbrettartig angelegten Wohnungsvierteln vor. — In stelle in dem vortrefflichen Hafen der Flußmündung zu. Abgesehen von Dampffähren vermittelt neuerdings Ufer des Ostflusses gelegenen Orten durch vier große, zum Teil 2 Km lange Brücken verbunden ist. Die Deutschen, zurzeit mindestens 10 Mill., sind durch ihren Bildungstrieb und durch ihre einflußreiche Stellung in den Großstädten New Jork, Chicago [schifdgo], Milwaukee ^miluaki^, Cincinnati und in den Farmgebieten der Mitte ein wichtiger Bestandteil der Bevölkerung. Sie verlieren jedoch nicht selten schon in zweiter Generation ihr Deutschtum und werden ganz Amerikaner. (Vgl. § 347 Ii.) Aus dem bnnt zusammengesetzten weißen Teile der Bevölkerung entwickelt sich eine neue Nation mit englischer Sprache, also auf germanischer Grundlage. Ihr hervorragender Patriotismus schützt das Rieseureich am sichersten vor Verfall. Schwierig ist für die Weißen die Aufgabe, sich mit den farbigen Volksteilen ab- znsinden. Die Neger (Bild 131) und Mulatten, die 1865 frei wurden, bilden in den Südstaaten die Hälfte der Bevölkerung, 1910 11,6% der Gesamtbe- völkerung. Sie wohnen vorzugsweise als Baumwollbauern auf dem Lande. Die Indianer (53ilt> 132) sind bis auf etwa 266000 zusammengeschmolzen und leben in den sogenannten „Reservationen" des Innern. Vielfach bebauen sie den Acker, besuchen Schulen und betreiben Handwerk und Industrie. c) Politische Verfassung und Siedlungen. Die Union umsaßt 48 Staaten, 2 Territorien und 1 Bundesdistrikt. An der Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die „Staaten" führen ihre innere Verwaltung selbständig, während die Territorien noch unter der Bundesregierung stehen. Die Größe der Staaten ist sehr verschieden, ebenso ihre Einwohnerzahl. Die auf dem Kapitol in Washing- ton [uöschiugt'n] (330) im Bundesdistrikt Columbia zusammentretende Volksver- tretung aller Staaten heißt Kongreß. Sie beschließt die Bundesgesetze.

6. Das Altertum - S. 3

1907 - Leipzig : Voigtländer
Dos Altertum. Don den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 476 n. Chr. Die Geschichte des Altertums umfaßt: 1. Die Geschichte der morgenländischen Völker. 2. Die Geschichte der Griechen. 3. Die Geschichte der Römer. Die Hamiten. § 2. Das Land -er Ägypter (Karte I). Ägypten liegt zwischen Felsen und wüsten im schmalen Tale des Alpten unteren Nil es. Das Land ist heiß und regenarm; aber der mächtige Strom netzt und befruchtet es durch alljährliche Überschwemmung. So Zeichnete sich Ägypten von alters her durch üppige Fruchtbarkeit aus. Es war eine „Kornkammer" selbst für andere Länder. Huch brachte es Dattelpalmen und Baumwolle hervor; im Wasser wuchsen Papyrus und Lotos, von merkwürdigen Tieren sind das Krokodil, das Flußpferd, der Ichneumon und der Ibis zu nennen. Das schwarze Fruchtland war dicht bevölkert und hatte zahlreiche Ortschaften. (Es wurde eingeteilt in: 1. Unterägypten mit den Städten Memphis und Sai's, 2. Oberägypten mit Theben. § 3. Das Volk -er Ägypter. 1. Charakter. Die Ägypter waren zum Teil hämischer Abkunft veeerung und vielleicht vom (Euphrat her eingewandert; die niedere Bevölkerung des Landes stammte aus Afrika. Die Ägypter waren ein kräftiges, frommes und fleißiges Volk; doch liebten sie auch den heiteren Lebens-genuft. Gegen Fremde waren sie stolz und zurückhaltend. Die Frauen wurden bei ihnen höher geachtet als bei anderen Völkern des Altertums; sie durften an den Mahlzeiten und Festen der Männer teilnehmen und steh auch außer dem hause frei bewegen. 1*

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 34

1896 - Breslau : Hirt
34 Europa. Ungarns, die aber durch Weizen- und Maisbau immer mehr eingeschränkt werden. Geflügel und Bienen überall, im S. Seidenraupen. Die Wälder bergen sehr viel Wild, namentlich in Böhmen; Bären und Wölfe Hausen in den Karpaten. Das Mineralreich liefert Kohlen, Eisenerze, Gold, Silber, Quecksilber, Blei und Salz. Von Wichtigkeit sind anch die vielen heilkräftigen Mineralbäder (nenne die bekanntesten!). Die Gewerbthätigkeit, vielfach noch Hausindustrie, steht weit hinter derjenigen von England, Deutschland und Frankreich zurück. Be- deutendes leistet das Großgewerbe an Eisen-, Stahl- und Webwaren, sowie an Bier, Papier und Glas. Die Lage des Staates bringt es mit sich, das; derselbe den Vermittler des europäisch-asiatischen Handels bildet. Hauptverkehrs- straße ist die Donau, Eisenbahnknotenpunkte sind Wien und Ofen-Pest. 4. Bevölkerung. Kein anderer Großstaat zeigt in Bezug auf die Abstam- muug seiner Bevölkerung, sowie deren Sprachen und Sitten eine größere Mannigfaltigkeit als Österreich - Ungarn. *) Etwa 10l/2 Mill. sind Deutsche. Sie wohnen in den Alpenländern und in den Randgebirgen Böhmens, außerdem in vielen Sprachinseln fast in allen Teilen des Reiches, vornehmlich in Sieben- bürgen. Die Slawen machen, in verschiedene Stämme zersplittert, init 1!) Mill. fast die Hälfte der Gesamteinwohnerzahl aus. Ihre Wohnsitze sind der N. und S. der Monarchie. ?J/2 Mill. Magyaren oder Ungarn bewohnen das Donau- tiefland, wo sie-sich zwischen N.- und S.-Slawen eingeschoben haben. Dazn kommen noch Italiener in S.-Tirol und auf dem Küstensaume des Adriatischen Meeres, Rumänen in Siebenbürgen und der Bukowina, Zigeuner u. a. m. Keine dieser Nationen überwiegt so entscheidend, daß sie zur Herrschaft über die andern berufen wäre. Die geistig und gewerblich am höchsten stehenden Deutschen waren bis vor 30 Jahren das herrschende Volk; aber seitdem streben die slawischen Stämme, besonders die Tschechen, nach völliger Selbständigkeit, und in Ungarn herrschen die Magyaren. Doch ist das Deutsche die Sprache des Gesamtheeres. — Eine größere Einheitlichkeit zeigt die Bevölkerung in reli- giöser Beziehung. Über S/4 derselben sind römisch-katholisch, annähernd je 4 Mill. griechisch-katholisch und evangelisch, daneben 1,6 Mill. Inden und in Bosnien V2 Mill. Mohammedaner. 5. Staatliche Entwicklung, Einteilung und Städte. Die Hauptader des beginnenden und fortschreitenden österreichischen Staates und Lebens ist die Donau. Österreichs ganze geschichtliche Entwicklung ist ein Hinauf-und Hinab- wachsen läugs des Stromes fast von einem Nebenflüsse zum andern. Stamm- land des Kaiserstaates ist die von Karl d. Gr. gestiftete avarische Mark, die ini 10. Jahrhundert gegen die Magyaren neu gegründete Ostmark, das heutige Kronland Nieder-Österreich. An dieses Kernland, dessen Markgrafen all- mählich selbständige Herzoge wurden, schlössen sich die Alpenländer Steiermark und Krain. 1278 kam der Grenzstaat an das Haus Habsburg. Dieses erwarb Kärnten und Tirol, und das Land erhielt den Titel eines Erzherzogtums. 1526 wurden die Königreiche Böhmen (mit Mähren und Schlesien) und Ungarn, die bis dahin als selbständige Reiche bestanden hatten, gewonnen, und so stieg das Reich zur Großmacht empor. Die schwierigste Ausgabe blieb dem Staate als Hort der Christenheit gegen die Türken. Infolge des 30jährigen und der *) Wohl weift Rußland ein noch bunteres Völkergemisch auf, aber einer seiner Volksstämme, der russisch-slawische, herrscht vor, wodurch dies Reich m höherem Grade geeinigt erscheint als Österreich-Ungarn. S. S. 41.

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 22

1896 - Breslau : Hirt
22 Europa, Franken die alleinigen Herren des Landes wurden, bewahrte die Bevölkerung die gallische Eigenart. Ihr Abbild sind im wesentlichen ihre Nachkommen, die heutigen Franzosen. Diese sind geistig wohlbegabt, redegewandt, im politischen Leben sehr leidenschaftlich, in allen Schichten der Gesellschaft von lebhaftem Na- tionalgefühl erfüllt, immer bereit, für ihre Größe, ihren Ruhm jedes Opfer zu bringen; im ersten Angriffe tapfer und furchtbar, entbehren sie der nötigen Zähigkeit und besonnenen Ruhe. Sie vermögen nicht leicht, fremden Völkern — vor allen uns Deutschen — Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Losgelöst aus dem Reiche Karls des Großen (843), geriet das westfrän- kifche Reich in Verfall und blieb im Mittelalter vielfältig zerrissen; nachdeni aber das Königtum allmählich erstarkt war, richteten sich in der neuern Zeit die ge- einigten Kräfte des Landes siegreich nach außen. Auf Kosteu Spaniens, Deutsch- lands und Italiens wurden bis in die Neuzeit die Grenzen erweitert. Groß war der Einfluß, den Frankreich seit Ludwig Xiv. aus das übrige Europa im Staatsleben, durch wissenschaftliche Forschungen und durch Verbreitung neuer Anschauungen, Einrichtungen und Moden ausübte. Erst seit dem verlustreichen Kriege von 1870/71 hat dieser maßgebende Einfluß Frankreichs nachgelassen. Die Hauptmasse der Bevölkerung (gegen 35 Mill.) gehört dem Stamme der Franzosen an. Kelten leben noch in der Bretagne,*) Basken in den West-Pyrenäen. Deutsche am zahlreichsten in Lothringen und in Paris. Flamänder gegen die belgische Grenze hin, Italiener auf Corsica und in Nizza. —98% der Bevölkerung sind katholisch, 1,6% evangelisch. (>. Regierungsform, Einteilung und Städte. Die Regierungsform ist seit 1870 republikanisch. Das Land ist amtlich nach Fluß- und Ge- birgsgrenzen in 86 Departements eingeteilt, die aber keine Verwaltuugs- gebiete sind; dazu kommt das Territorium von Belfort. Nach den 6 natür- lichen Bodenteilen ordnen sich die Städte wie folgt. A. Becken der Seine. Die Hst. des Reiches, Paris, liegt an der Seine, da, wo sie durch deu Zufluß der' Marne auch für die größten Flußschiffe befahrbar wird. Mit 2,-> Mill. E. ist sie die bevölkertste Stadt des europäischen Festlandes, der erste In- dnstrieplatz des Landes und im Gebiete der Mode wesentlich tonangebend für die übrige Welt. Zugleich ist sie die erste Handelsstadt Frankreichs, sowie einer der ersten Geldmärkte des Festlandes von Europa. Der Ausspruch: „Paris ist Frankreich" ist noch heute gültig. Die Weltstadt mit ihren Reichtümern schützen sehr zahlreiche, der älteren Umwallnng weit vorgeschobene Werke, eine Fläche, fast halb so groß wie Mecklenbnrg-Strelitz, mit volkreichen Städten (u. a. Ver- sailles) und zahlreichen Ortschaften umschließend: die größte Lagerfestung der Erde. In Versailles, 15 km w.s.w. von Paris, das Schloß Ludwigs Xiv. mit Park und Wasserkünsten. Hier wurde am 18. Januar 1871 König Wil- Helm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen. Der Norm and ie gehört die untere Seine an. An ihr Ronen (115000 E.), für Seeschiffe noch erreichbar, Hauptplatz für Baumwollgarn, und L e Ha vre jde Gräee, 115000 E.), an der Mündung, wichtigster Handelshafen Frank- *) D. i. Britaiinia, so genannt mit dem Zusätze minor, als die Briten Großbri- tanniens im 5. Jahrh. n. Ch. vor den Angelsachsen hierher flüchteten.

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 117

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Dieiländer um das Mittelmeer. 117 Morgenländisches Städtebild: Blick auf Konstantinopel von Skütari aus. Iii. Königreich Serbien. (49000 qkm, 2,2 Mill. E.) Belgrad (weiße Burg), Hst. und Festung an der Donau. Iv. Fürstentum Montenegro, das „Land der schwarzen Berge," bewohnt von den tapfern Montenegrinern, die sich vom türkischen Joche freizuhalten wußten. Cetinje (tschettinge), dorfartige Hst. V. Das dalmatische Küstenland, vielgegliedert, zu Österreich gehörig. Gecrg üc'ert-.r, Abschluß. fr.:- inten ; or Die Mi der uut das Mittelmeer. (Kulturgeographischer Überblick.) schvib=< 1. Allgemeines. Die Länder um das Mittelmeer können nach ihren natürlichen Verhältnissen als ein einheitlich geographisches Ländergebiet aufgefaßt werden. Der Kern dieses „Mittelmeergebiets" ist die Riesenschale des mittelländischen Meeres, auch kurzweg „das Mittelmeer" genannt. Das ganze Meeresbecken ist bis auf geringe

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 115

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Australien. 115 Tie Bewo h n e r, die Polynesier, sind M a l a y e n , von schönem Körperbau, friedlichen sanften Sitten und besonders in der Führung kleiner Schiffe und Kähne sehr gewandt. Auf einzelnen Inseln, z. B. auf der Samoa - Gruppe und den Sandwichsinseln, findet sich ein geordnetes Staatswesen. Das Christentum hat unter den In- sulanern große Fortschritte gemacht. Europäische Knltnr ist am meisten auf den Sandwichsinseln verbreitet. Spanier, Deutsche, Franzosen und Engländer haben in. Polynesien Besitzungen. Den Spaniern gehören z. B. die Karolinen, den Franzosen die schönen Gesellschastsi useln, den Engländern die F i d s ch i i n s e l n. D e m Deutschen Reiche gehört d e r M arschallarchipel, der aus zahlreichen niederen K o r allen- i n s e l n besteht und für den Handel mit Europa wichtig ist. Für den deutschen Handel in jenem Meere sind ferner die S a m o a i n f e l n (ein selbständiges Jnselreich) von großer Bedeutung. Erklärung zum Kildercruhnug. Die nachfolgenden 22 Typenbilder, welche sämtlich für diese Schnlgeo- graphie besonders entworfen sind, sollen der Veranschaulichuug bestimmter geographischer Begriffe aus der allgemeinen Erdkunde sowohl als aus der K u l t u r g e o g r a p h i e dienen. Die eine Hälfte ist den verfchie- deuften Gegenden und Städten des Deutschen Reichs entnommen; die andere besteht vorwiegend aus typischen Landschaftsbildern aus den verschiedensten Teilen und Zonen der Erde. Die allgemeinsten Erscheinungen der Bodenerhebung (Hochgebirge, Mittelgebirge, Tiefland und Hochebene) veranschaulichen die Bilder i, 2, 10 und l<5. Bild 1 führt uns in das Hochgebirge der deutschen Alpen, und zwar in das Gebiet der Schneeregion und der Almwirtschaft. Bild 2 versetzt uns in das waldreiche Mittelgebirge des Schwarzwaldes, während Bild 10 in Forin einer Heidelandschaft uns die charakteristischen Züge des deutschen, von Bodenwellen durchlagerten Tieflandes vorführen soll. Zur Veranschaulichung eines Hochlandes dient ein Charakterbild aus dem Hochlandsgebiet von Ceutralasieu, wo diese Bodenerhebungsform so recht charakteristisch zum Ausdruck kommt. — Bild 12 führt uns im allbekannten Rheinfall von Schaffhausen den Typus eiues Wassersalles vor. ^ Die wichtigsten Küstenformen bringen die Bilder 5, 7, 8 und 13 zur Darstellung. Das Bild einer F l a ch k ü st e mit D ü n e n b i l d n n g ver- anschaulicht die Dünenlandschaft vom deutschen Ostseestrande (5). Eine I in kende Küste, die durch Deichbauteu vor der Gewalt des Meeres geschützt wird, sehen wir in der eingedeichten Seemarsch vor uus. Das Büd der Insel Helgoland (7» zeigt außer dem Typus einer Küsten i n sel auch die tform der Steilküste, deren zerfressene Uferränder die Folgen der nagenden und unterspülenden Gewalt des Meeres veranschaulicht, wie andererseits die aufbauende Thätigkeit des Meeres (Sand- und Schlamm- ablagernna) ans dem „Unterlande", welches sich im Schntz der Felsen an die eigentliche Felsenliiisel anlehnt, ersichtlich ist. Bild 13 veranschaulicht einen M eer.es go ls, an dem sich links die ^tadt Neapel aufbaut, während der ^esnv im Hintergründe die Wirkung vulkanischer Thätigkeit zeigt. 8*
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